Ich brauch Dich nur, wenn es nichts kostet.
Auf Hacker News steht gerade ein Artikel hoch im Kurs, in dem es darum geht, warum so wenige Designer/Grafiker bei Open Source- und anderen Freiwilligen-Projekten mitarbeiten, geschrieben von einem Developer. (Link)
Die auch in den Kommentaren dazu mehrfach geäußerte Vermutung war, dass die Developer eine für Grafiker unverständliche Sprache sprechen und daher die Hemmschwelle für uns zu hoch ist („iiiiih – GitHub??“) Dem möchte ich nicht nur entschieden widersprechen, sondern ergänzend dazu anmerken: Kommunikation ist keine Einbahnstraße.
Wir müssen fast ständig mit Nichtgrafikern (wir nennen sie meistens Kunden) über Layout und Design reden, und wie ich gehört habe schaffen es auch Developer, Projekte vorzustellen, zu verkaufen und zu erklären. Miteinander sollte es möglich sein, gemeinsam über Projekte zu reden, ohne in Grafik- oder Entwicklerjargon zu fallen.
Die fiktive Anforderung: „ich brauch einen Header für Projekt XY, 1000×150 px wäre gut, irgendwas Cooles mit Erdbeeren“ bringt ein Entwickler wahrscheinlich über die Lippen und der Grafiker versteht’s oder fragt nach Details.
Im Gegenzug weiß der Entwickler normalerweise auch Antworten auf Grafikerfragen wie „magst gleich ein dazu passendes Favicon haben?“
Es hilft natürlich, wenn diese Art der Kommunikation geübt wurde. Optimalerweise, wenn beide was davon haben. Soll heißen: wenn ich mit einem Entwickler bereits bei kommerziellen Projekten zusammengearbeitet habe ist meine Bereitschaft hoch, ihm bei einem Open Source Projekt zur Seite zu stehen. (http://ihrwebprofi.at wird das sicher gerne bestätigen ;))
Tatsächlich ist es aber so, dass ich immer wieder höre „die Grafiken mach ich selbst, ich hab eh Programm XY“ wenn ich mit Technikern/Unternehmern über ihre aktuellen Projekte rede. „Man sieht’s“ denke ich dann oft beim Endresultat, aber mehr Unternehmensberatung mach ich dann doch nicht…
Wenn ihr mich fragt, dann liegt der Mangel an Designern bei OpenSource Projekten vor allem daran, dass keiner, der bei Verstand ist auf die Idee kommt, schnell einmal selbst ein komplexes Tool zu programmieren wenn man es nicht kann oder lernen will. Dank einfacher Foto- und Grafikprogramme glauben aber viele, dass sie Logos und Webseiten designen können weil sie ein .png abspeichern können. Kann sein, dass man wirklich nicht für jede Grafik jemanden braucht, der gelernt hat, mit Farben, Formen und Stilen umzugehen. Aber dann sollte man zumindest nicht zwei linke Augen und eine zittrige Zeichenhand haben. 😉 Leider schauen viele Dinge aber genau danach aus.
Kurz gesagt: wenn ihr meine Hilfe bei einem Projekt wollt, dessen Entgelt Dank, Lob und Anerkennung ist dann ist es von Vorteil, wenn ihr meine E-Mail-Adresse auch kennt, wenn (Kunden)geld im Spiel ist.
Ich theoretisiere hier nicht nur, ich lebe es auch:
http://webtermine.at
http://datamaps.eu
Falls ihr jetzt auf die Idee gekommen seid, dass ihr die eine oder andere Arbeit habt, die nach den zarten Händen einer Grafikerin verlangen – meine Firmenhomepage inkl. Referenzen findet ihr auf http://greenflamingomedia.com. Ich freue mich über Anfragen und werde auch weiterhin gerne bei Open Data/Source/… Projekten mitarbeiten.